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Kundenportrait:

Zu Besuch bei der Schafmeister Agrarservice GmbH & CO. KG

Beim Betreten des Betriebsgeländes im ländlichen Voßheide bei Lemgo, fällt sofort der Fuhrpark ins Auge. Weit über die Ortschaft hinaus sind die großen, blauen Güllewagen bekannt. Daneben reihen sich eine Vielzahl an LKW, Schlepper verschiedenster Fabrikate, Häckselwagen und Mähdrescher und machen den beeindruckenden Fuhrpark komplett.

Die Anzahl an Güllewagen spricht für sich. Denn der Betrieb, der in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, konzentriert sich heute im Hauptgeschäft auf das Ausbringen von organischem Dünger

Geschichte

Angefangen hat jedoch alles ganz anders und, wie bei vielen Unternehmen, eher zufällig. „Mein Vater ist Landwirt und so lag es natürlich nahe, dass auch ich diesen Weg einschlug und zunächst meine Lehre und später auch die Meisterprüfung als Landwirt absolvierte.“, erzählt der heute 38-jährige Geschäftsführer Tobias Schafmeister von den ersten Stunden der Schafmeister Agrarservice GmbH & Co. KG. Der Hauptschwerpunkt des heute größten Lohnunternehmens der Region, das Ausbringen von Gülle und Gärsubstrat, entwickelte sich aus einem Bedarf des Nachbarn heraus. „Tobias,“ sagte mein Nachbar: „kannst du nicht Mal das Presswasser vom Kompost wegschaffen?“, erinnert sich Tobias Schafmeister. So nahm alles seinen Lauf und aus den anfänglichen Nachbarschaftsdiensten wurde im Jahre 2001  zunehmend spätestens mit Auftauchen der Biogasanlagen, ein immer größeres Geschäft – die Geburtsstunde des Schafmeister Agrarservice. Als Meilensteine der Unternehmensgeschichte sieht Schafmeister die Einstellung der ersten Mitarbeiter. Plötzlich saß er nicht mehr alleine auf dem Trecker, sondern musste sich zunehmend der Koordination von Mitarbeitern und Aufträgen widmen. 2007 kam dann der Durchbruch. Nach der ersten Biogasanlage folgte die zweite und immer mehr Anlagen kamen als Kunde hinzu. So wuchs auch das Dienstleistungsportfolio und der erste Häckselwagen wurde angeschafft, um zukünftig auch Dienstleistungen in der Maisernte anzubieten. Groß geworden durch organische Düngung verzeichnete der Fahrzeugbestand zu diesem Zeitpunkt bereits eine enorme Größe. Neben dem Ausbringen von Gülle und Gärsubstrat bietet das Unternehmen heute diverse Arbeiten von der Aussaat, über die Mais- und Getreideernte bis zum Streuen von Feststoffen an. Über 30 Mitarbeiter sind derzeitig im Unternehmen beschäftigt, die im Raum Ostwestfalen-Lippe und über die Grenzen hinaus tätig sind.

Kommunale Arbeiten sind im Kommen. Vorstellen könnte ich mir diesen Geschäftszweig natürlich auch, da er die großen Lücken im Saisongeschäft füllen könnte.

Tobias Schafmeister

 

Herausforderung

Doch mit Wachstum gehen Herausforderungen einher. Das Geschäft hat sich enorm verändert, der Wettbewerb hat zugenommen und das Hauptgeschäft verschiebt sich –  bedingt durch ein bevorstehendes Ende der Förderungen für Biogasanlagen. Wie in jeder Branche haben sich die Kosten verändert. Insbesondere die Lohnkosten, sowie die Maschinenkosten sind in Anschaffung und Unterhalt gestiegen. Mit Preiserhöhungen hielt sich der bodenständige Schafmeister dennoch lange zurück, aber durch den Rückgang der bäuerlichen Landwirtschaft wird es für ihn schwieriger Preise, zu halten. Daraus ergibt sich gleichzeitig jedoch auch eine Chance für Lohnunternehmer, denn teurere Technik und deren Unterhaltung, können sich nur noch wenige Landwirte leisten und müssen demnach auf Lohnunternehmer zurückgreifen. Tobias Schafmeister schaut den Entwicklungen eher entspannt entgegen: „Es gibt immer neue Wege oder Möglichkeiten, die man einschlagen oder ergreifen kann. Hätte mir vor 5 Jahren jemand gesagt, dass wir einmal Mähdrusch anbieten, hätte ich ihm vermutlich nicht geglaubt. Aber so ist das in der Landwirtschaft nun mal.“ Neue Geschäftsfelder entstehen durch den Bedarf und der Schafmeister Agrarservice öffnet sich grundsätzlich vielen Ideen. Abstand hält Schafmeister jedoch vom Import von Nährstoffen, um das Geschäft vor Ort nicht zu schädigen. Offen gegenüber stehe er dem Transport- und Speditionsgeschäft, da es sehr flexibel sei und sich so optimal Leerstellen in der Auftragsplanung füllen lassen. „Kommunale Arbeiten sind im Kommen. Vorstellen könnte ich mir diesen Geschäftszweig natürlich auch, da er die großen Lücken im Saisongeschäft füllen könnte. Aktuell lastet uns die Landwirtschaft aber voll aus.“, blickt der Geschäftsführer optimistisch in die Zukunft. Ein großes Problem sei derzeit eher der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Vor Arbeit könne sich der Betrieb kaum retten, aber es fehle an der nötigen „Manpower“, um diese Arbeit auch bewältigen zu können. Insbesondere zum aktuellen Zeitpunkt wird ihm dieser Mangel bewusster denn je. Der Bau des neuen Firmensitzes erfordert alle verfügbaren Kräfte.

Mehrwert

Mit AGRARMONITOR lassen sich Projekte viel genauer abrechnen und Arbeitszeiten exakter erfassen. Früher sind sicher schon mal Aufträge verloren gegangen.

Tobias Schafmeister

Diese Ausnahmesituation bewältigt Schafmeister nicht  zuletzt durch die exakte Planung mit der Betriebssoftware AGRARMONITOR der betriko GmbH. Als Kunde der ersten Stunde war er maßgeblich an der Entwicklung dieses Systems beteiligt. In den Anfängen des lippischen Start-Ups kamen die jungen Entwickler auf Schafmeister zu, um im ersten Schritt ein Feedback zu ihrer Idee zu erhalten. Im zweiten Schritt folgte dann die Anpassung des Systems an die Anforderungen eines Lohnunternehmens.

Heute kann sich Schafmeister die Führung eines Betriebs ohne AGRARMONITOR nicht mehr vorstellen: „Natürlich ist es irgendwie möglich, war es früher ja auch. Aber zielführend ist es sicherlich nicht. Mit der Software lassen sich Projekte viel genauer abrechnen und Arbeitszeiten exakter erfassen. Früher sind sicher schon mal Aufträge verloren gegangen, denn die Zettelwirtschaft war häufig sehr unübersichtlich.“  Vor dem Einsatz der Software war der gängige Ablauf im Unternehmen so, dass die Mitarbeiter handschriftlich ihre Aufträge in kleinen DIN A5 Büchern erfassten und bestmöglich dokumentierten. Später wurden die Bücher dann eingesammelt, händisch in Excel übertragen, im Buch abgehakt und später eine Rechnung erstellt. So blieben einzelne Aufträge oder auch mal ganze Bücher auf der Strecke. Heute läuft alles gebündelt über die Software. Schafmeister schätzt, dass er ohne diese mindestens eine Bürokraft mehr benötige. „Die Zeitersparnis ist schon enorm. Wir sparen uns neben den handschriftlichen Einträgen auch eine Menge Telefonate in der Disposition. Neue Aufträge werden unseren Mitarbeitern aufs Tablet geschickt und eine Trackinglösung leitet sie zur richtigen Fläche. Früher gab es allein um den korrekten Standort zu ermitteln eine Menge Rückfragen. AGRARMONITOR hat alles erleichtert.“

Tobias Schafmeister hat es nie bereut diesen Weg gegangen zu sein, auch nach fast 20 Jahren ist er noch immer Unternehmer mit Leib und Seele, der sich auch gerne selbst noch mal auf den Schlepper setzt. Wäre da nur die nötige Zeit …