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Rehkitzrettung mit AGRARMONITOR

Ein erfolgreicher und spannender Morgen mit den ehrenamtlichen Helfern von „Save the Kitz“

Um 4.30 Uhr in der Früh sind wir mit Marie-Christin Paul in Vossheide- Lemgo verabredet, eine der vielen ehrenamtlichen Helferinnen, die sich jeden Morgen für „Save the Kitz“ mitten in der Nacht auf den Weg macht, um Rehkitze zu retten. Wir treffen weitere Helfer, die an diesem Morgen zusammengekommen sind, um vor dem Arbeits- bzw. Schultag in hunderten Stunden eine Vielzahl an Flächen mit der Drohe abzufliegen. Mit dabei sind heute auch zwei Schüler, denn das Projekt „Save the Kitz“ ist 2019 aus einer Technik-Arbeitsgemeinschaft des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums in Lemgo entstanden. Drei Jahre später besteht das Team aus über 33 Ehrenamtlichen – Jäger, Schüler, Rentner und Ehrenamtliche können in bis zu 16 Drohnen-Teams täglich bis zu 300 Hektar Grünland absuchen. 

Wir fahren über einen dunklen Feldweg zu unserer ersten Fläche des Tages, die heute gemäht werden soll und laden die Ausrüstung aus dem Auto. „Hier haben wir im letzten Jahr 5 Kitze gefunden. Wir kamen kaum hinterher. Die Wiese ist ein beliebter Ort für die Ricke, denn sie liegt sehr geschützt – fernab von der Straße und umgeben von Wald.“, erklärt Marie-Christin. 

Die Rotoren einer Spezial-Drohne beginnen zu drehen. Surrend hebt sie ab. Drohnenpilot Steffen fliegt die Drohne in einer festgelegten Route systematisch über die Wiese. Marie und die anderen Helfer beobachten das Wärmebild auf ihren Bildschirmen konzentriert. Auf diesem Schlag finden wir heute zur Überraschung des Teams kein Rehkitz. Die Mäharbeiten des Lohnunternehmens können also beginnen. 

Rehkitzsuchen können mit dem Morgengrauen beginnen und enden spätestens, wenn die Fläche von der Sonne beschienen wird. Bei bedeckter Witterung kann die Suche auch noch am späten Vormittag durchgeführt werden. Theoretisch ist jede der Drohnen in der Lage, in nur 45 Minuten ohne Zwischenlandung eine Fläche von 17 Hektar Wiese systematisch nach Rehkitzen abzusuchen. Da in der Praxis die Drohne jedoch öfter angehalten werden muss, um Kitze zu identifizieren und Ihren Aufenthaltsort in der Fläche mit einem Stab zu markieren, beschränkt sich das Team auf 5 bis 6 Hektar pro Akku. 

Nach einer kurzen Autofahrt gelangen wir zu einer großen Fläche am Straßenrand. Die Drohne steigt auf und alle Helfer blicken gespannt auf ihre Bildschirme. Nach wenigen Minuten hören wir es im dichten, hohen Gras rascheln – eine Ricke springt Richtung Feldrand. Kurze Zeit später bestätigt es das Bild der Wärmekamera: Wir entdecken ein abgelegtes Kitz. 

Da es noch nicht fliehen kann, drückt es sich ängstlich an den Boden. Während Rehkitze in der Vergangenheit häufig einen qualvollen Tod sterben mussten, sind heute die Helfer von „Save the Kitz“ da. Schätzungsweise sterben bis zu 100.000 Kitze pro Jahr in Deutschland, weil sie bei Mäharbeiten von den Maschinen erfasst werden. 

Anhand des Kamerabildes machen wir uns auf den Weg durch das nasse Gras und markieren den Fundort. Nachdem die gesamte Wiese überflogen wurde, kehren wir zurück, greifen das Kitz mit Handschuhen und Gras und legen es behutsam in eine Kiste, die wir am Rand der Wiese sicher abstellen. Jetzt müssen wir schnell weiter, denn langsam geht die Sonne auf. „Sobald sich die Erde erwärmt, sind die Kitze nicht mehr eindeutig zu identifizieren. Dann erscheint jeder Maulwurfhügel als leuchtender, kleiner Punkt im Bildschirm.“, erläutert Steffen. 

An diesem Morgen finden wir mit dem „Team Vossheide“ vier Kitze. Im Anschluss werden die Landwirte informiert, auf welchen Flächen Kitze gefunden wurden, damit auf den entsprechenden Flächen mit der Mahd begonnen werden kann und die Kitze schnell wieder freigelassen werden können. 

Die Software ist genial. Jeden Nachmittag plane und koordiniere ich mit Hilfe von AGRARMONITOR die Einsätze des nächsten Tages.

– Alex

Logistische Unterstützung erhält das Projekt von unserer Software. Mit AGRARMONITOR erleichtern wir den Helfern mit den Funktionen Disposition, Ortung und der mobilen Anwendung die Rettungsaktionen. „Die Software ist genial. Jeden Nachmittag plane und koordiniere ich mit Hilfe von AGRARMONITOR die Einsätze des nächsten Tages. Die Helfer können sich dann ganz einfach über ihr Smartphone zu den entsprechenden Flächen navigieren lassen.“, berichtet Alex, der das Team an diesem Morgen aktiv als Helfer und täglich im Hintergrund in der Disposition unterstützt. 

„Save the Kitz“ – für uns ein absolutes Herzensprojekt, das wir gerne unterstützen. Verschiedene Interessengruppen aus der Landwirtschaft, den Jagdverantwortlichen, den Schülern und dem Naturschutz zusammenzubringen liegt uns ebenso am Herzen wie dem Team von „Save the Kitz.“ 

Zur Website von Save the Kitz